Elisabeths Geschichte..

  Nein - ich habe nicht mit oder unter Wölfen gelebt , finde sie aber äußerst interessant und bin sehr froh, daß durch ihre intensive Beobachtung unglaublich viel über unsere Haushunde bekannt wurde.

Wieso arbeite ich mit Hunden und woher habe ich mein Wissen ? Die allerbesten Lehrmeister waren zuerst meine eigenen Hunde . Den ersten Schäferhund bekam ich 1981 und habe rein gar nichts gewußt . Alf war schon 10 Monate , kannte nichts , hatte extreme Ängste und  auf einem Hundeplatz hat man mich ausgelacht und weggeschickt. Es wurde ein langer Wege und trotz allem ein toller Begleiter und  ich habe viel gelernt.

Meine Altdeutsche Schäferhündin Quina bekam ich 1992 und war natürlich überzeugt , ganz leicht von Anfang an mit der Erziehung fertigzuwerden. Damals wußte ich noch nicht, daß ich von einem ängstlichen Hund zu einer Alpha-Hündin gewechselt war und bekam dies schon sehr bald zu spüren. Diesmal hatte ich viel Glück und eine tolle Ausbilderin half mir bei der Erziehung .Einige Jahre folgten, die sehr anstrengend waren ,weil Quina auch noch eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung bekam und bedingt dadurch extrem hyperaktiv wurde. Irgendwann hatte ich mir  den Status des Rudelchefs erarbeitet oder sie ließ es mich einfach auch nur glauben. Sie hat mir viel Freude gemacht und starb mit 15 Jahren.

1999 bekam ich zusätzlich einen größenwahnsinnigen Chihuahuawelpen aus 2.Hand , und wieder machte ich mich auf den Weg in einen Hundeverein , weil Buffy eben kein Schäferhund war und ich keine Ahnung hatte , wie ich diesem Zwerg Erziehung beibringen sollte. Es hat alle bis an ihre Grenzen gebracht und mich besonders, weil ich eigentlich keinen kleinen Hund wollte. Erst  1,5 Jahre später fing ich an , ihn als echten Hund zu sehen und damit änderte sich auch unsere Verhältnis . Er gehorchte super , kannte alle Kommandos und wir waren bereit für die Begleithundeprüfung. Leider verstarb er 14 Tage vorher ganz plötzlich an einer heimtückischen Krankheit.

Schließlich kam dann Leonberger Artos 2002 zu uns -- aus schlechter Haltung und ohne Stammbaum.( Natürlich kein Problem!)

Er wurde von Quina klasse erzogen und ich war sehr konsequent ,weil ich wußte ,daß ich in wenigen Monaten körperlich unterlegen sein würde und diese Rasse ohnehin eigenständig ist und schon gar nicht mit "Druck" zu erziehen ist. Wie oft habe ich mir heimlich gewünscht , er sei ein Schäferhund ,aber ich hatte es ja so gewollt. Großwüchsige Rassen wie er haben mindestens 3 x  eine sogenannte Rüpelzeit und sind in der Zeit nicht wirklich erwachsen-- außer körperlich natürlich. Artos zeigt mir sofort ,wenn ich als Rudelchef schwächel und versucht sofort die Rangordnung zu ändern . Es geschieht auf eine ganz sanfte , liebenswürdige Art , die andere kaum bemerken -- wir sagen immer , er will sich auf den Thron schleimen. Genauso leicht fällt es mir , ihn wieder auf seinen Platz zu verweisen - ebenfalls ganz leise.

Zwischen allen meinen sehr unterschiedlichen Hunden habe ich mich weitergebildet , viele Erziehungsmethoden ausprobiert , noch mehr abgelehnt , gelesen und ausprobiert. Fortbildungen stehen noch heute laufend an und inzwischen habe ich bei bekannten Hundefachleuten wie Gabriele Niepel (Welpen) , Perdita Lübbe - Scheuermann , Michael Grewe , Pia Gröning ,R ütters dogs etc. Seminare besucht . Weitere Vorbilder sind für mich Günther Bloch , Martin Rütter, Jan Nijbuer , Ekhard Lind . Zwischendurch habe ich viele weitere Erfahrungen mit erwachsenen Hunden gesammelt im Tierheim oder bei Einzelstunden.

Den Welpen gehört mein Herz und nachdem ich einige Zeit in einer Hundeschule die Welpenstunden geleitet habe , bin ich letztlich seit 2006 selbständig . Erst bei Angelika  auf dem Gelände in Lenste und dann aber bei uns auf dem Bauernhof , wo wir alles vorfinden ,was für eine abwechslungsreiche Welpenstunde nötig ist.

Sehr gerne arbeite ich mit dem sogenannten Futterbeutel , der aus der Dummyarbeit stammt und bei der Erziehung ,aber noch viel mehr bei der Bindungsarbeit und geistiger Auslastung der Hunde eine enorme Rolle spielen kann. Agilitygeräte oder sonstige Dinge kann ich nicht  auf meinen Spaziergängen mitnehmen oder gar in der Wohnung nutzen,wenn das Wetter mal ganz mies ist,aber der Futterbeutel als Beutersatz läßt viel Raum für Fantasie beim Suchen etc. Auch arbeiten wir häufig mit der " Schleppleine", d.h. eine Kordel ,die ca. 5 m lang ist und dem Hund Freiraum läßt , aber uns auch ermöglicht , Befehle (z.B. Komm) durchzusetzen oder den Junghund am Jagen zu hindern. Unser Ziel ist es , den Welpen den Weg zum tollen Familienhund zu ebnen , er soll kommen, wenn er gerufen wird, nicht an der Leine zerren , nicht jagen und zuverlässig gefestigt in allem möglichen Lebenslagen reagieren.

 

Den freigewordenen Platz meiner Quina ( schlief 2006 ganz still und leise ein ) habe ich  der Tierhilfe zur Verfügung  gestellt und nehme zeitweise nicht gewollte Welpen auf , gebe ihnen bis zur Weitervermittlung soviel mit auf ihrem Weg, wie möglich ist. Es ist viel Arbeit und Unruhe,aber ich werde tausenfach belohnt mit der Liebe dieser kleinen Kerlchen, die oft noch nichts Gutes in ihrem kurzen Leben erfahren haben. Und - durch die unzähligen Typen , Mischungen etc. lerne ich viel dazu , kann meine Lernziele immer wieder selber probieren ,was mir bei der Arbeit häufig weiterhilft.

Am 19.8.2010 wurde mein ARTOS von seinen Leiden durch Knochenkrebs erlöst und ich bin sehr traurig. Er war seit 3 J. der Welpen-Papa und unzählige Welpen haben ihn als Beschützer und Zuflucht gebraucht, auf seinem Rücken gelegen, Ängste vor dem Autofahren überwunden u.v.m.

Für mich war er ein verläßlicher treuer Freund , der mich schon einige Jahre gefordert hat- bevor ich das Wesen dieser Art Hund verstand.

 Die Trauer ist sehr schlimm- wie jeder weiß, der es schon erlebte und auch er wird einen festen Platz in meinem Herzen behalten und ist unersetzlich.

 

Ein kluger Mensch meinte : Man kann ohne Hund leben - aber es lohnt sich nicht !

Und so bekam nun ein schwarzes unscheinbares Hundekind den freien Platz meiner Quina, die 2006 verstarb. Sie kam mit Schwester als Pflegewelpe von der Welpenklappe und  es war ganz sicher nicht Liebe auf den 1. Blick. So ganz langsam wuselte sie sich in unser Herz mit ihrer freundlichen unaufdringlichen Art und so entschieden wir , daß sie NEGRA heißt und bei uns bleibt. Schon 17 Wo oder mehr., 24 kg und so gar nichts kennengelernt -- es gibt viel zu tun ! NEGRA macht es mir leicht, denn da sie Neufundländer-Schäferhund-Mix ist , habe ich es diesmal nicht nur mit Sturheit zu tun. Sie lernt schnell+ wir sind alle optimistisch, daß sie bald ihren Platz hier kennen wird.


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